Europa steht aktuell nicht nur vor einer Vielzahl von komplexen und immer dynamischer werdenden Sicherheitsherausforderungen, wie hybriden Bedrohungen, Terrorismus oder Extremwetterereignissen, sondern auch vor einer zunehmend unsicheren geopolitischen Lage. Damit Europa zukünftig in der Lage ist, mit solchen Herausforderungen umzugehen, ist es unerlässlich, eine starke europäische Sicherheitsforschung zu haben. Deswegen stand der Stellenwert von Forschung und Sicherheit in Europa unter der neuen EU-Kommission im Fokus der ersten Paneldiskussion des 11. BMBF-Symposiums zur europäischen zivilen Sicherheitsforschung.
Fazit: Sicherheit braucht Forschung. Die Teilnehmenden plädieren dafür, dass Sicherheit in alle Forschungs- und Entwicklungsbereiche integriert und mitgedacht wird. Zudem müsse Europa die Sicherheitsforschung vorausschauender gestalten und bereits jetzt die Bedarfe der kommenden zehn Jahre identifizieren.
Wichtig für das Gelingen ist dabei auch eine stärkere Verzahnung von nationalen und europäischen Programmen. Wie Synergien hier besser genutzt werden können, war Thema der zweiten Paneldiskussion. Betont wurde dabei die Bedeutung internationaler Vernetzung, um im Ernstfall schnell auf die Hilfe anderer Akteure zugreifen zu können. Wie genau das aussehen kann, wenn Deutschland im Katastrophenfall internationale Hilfe benötigt, wurde im Gespräch zur „UCPM-Magnitude Übung 2024“ anschaulich erklärt. Bei dieser EU-Katastrophenschutzübung trainierten verschiedene Behörden und Organisationen des Katastrophenschutzes aus Baden-Württemberg gemeinsam mit internationalen Partnern die Zusammenarbeit im Falle eines Erdbebens. Größte Erkenntnis der Übung war, dass bei der deutschen Übungskultur noch Ausbaubedarf besteht.
Im Panel zum Thema Dual Use wurde klar: Nicht nur die Synergien zwischen europäischen und nationalen Programmen müssen besser genutzt werden, sondern auch die zwischen der zivilen und militärischen Forschung. Insbesondere vor dem Hintergrund hybrider Bedrohungen brauche es weitere Investitionen und eine Kombination von ziviler und militärischer Forschung.
Was die Sicherheitsforschung konkret an Lösungen zu bieten hat, konnten die Besucherinnen und Besucher in einer begleitenden Ausstellung erleben. So konnte die mobile Untersuchungskabine aus dem Projekt KABINE getestet werden, die – ausgestattet mit Kamera und Internetzugang sowie medizinischen Instrumenten wie EKG, Blutdruckmessgerät und Blutsättigungsgerät – die medizinische Erstversorgung in Katastrophengebieten sicherstellen soll. Darüber hinaus stellte das Projekt feir seine VR-Brille aus, mit der eine Übungsumgebung für Feuerwehrkräfte sichtbar wird, während das Projekt ROBDEKON ein Robotersystem für Dekontaminationsarbeiten präsentierte.