Mit „Dual-Use“ wird die grundsätzliche Verwendbarkeit von Technologien oder Gütern zu zivilen als auch zu militärischen Zwecken bezeichnet. Hierunter fallen nicht nur materielle, sondern auch immaterielle Güter wie Informationen, Daten und Wissensbestände verschiedenster Art, deren Weitergabe gesetzlichen Regelungen unterworfen ist. Die zentrale Rechtsgrundlage stellt die europäische Dual-Use-Verordnung (EU-Verordnung 2021/821) dar, deren Neufassung im September 2021 in Kraft getreten ist. Auch die internationale Zusammenarbeit im Bereich von Wissenschaft und Forschung ist davon ganz unmittelbar betroffen. Noch bestehen jedoch bei den auf institutioneller Ebene handelnden Akteuren Unsicherheiten, wie sich die gesetzlichen Bestimmungen auf die Kooperationsbeziehungen auswirken und wie in der Praxis mit diesbezüglichen Risiken umzugehen ist. Diesen Faden nimmt die DAAD-Veranstaltungsreihe auf.
Den Auftakt zu der mehrteiligen Veranstaltungsreihe zu „Dual-Use in internationalen Wissenschaftskooperationen“ bildet ein Policy Talk am 8. September 2022. Ziel ist es, eine außenwissenschaftspolitische Einordnung der EU-Dual-Use-Verordnung und ihrer Implikationen auf die akademische Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern vorzunehmen. Anschließend folgen vom 15. bis 29. September 2022 in wöchentlichen Abständen drei Workshops im Format KIWi Connect, in denen die Umsetzung in die Praxis in den Blick genommen und Raum für Erfahrungsaustausch unter den Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen gegeben wird. Diese richten sich im Unterschied zum Policy Talk an eine begrenzte Teilnehmerzahl.