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Französische Startups internationalisieren sich zunehmend

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Wie eine Studie ergeben hat, orientieren sich französische Startups zunehmend in Richtung Ausland und eröffnen dort überproportional häufig Niederlassungen. Am beliebtesten sind die USA, Großbritannien, Deutschland und Spanien.

Die Bankengruppe Banque Populaire und das Beratungsunternehmen Pramex International  haben untersucht, wie sich französische Startups im Ausland entwickeln und festgestellt, dass diese zunehmend Tendenz haben, zügig im Ausland Niederlassungen zu eröffnen. Obwohl sie innerhalb Frankreichs nur fünf Prozent der Unternehmen darstellen, machen sie mittlerweile 20 Prozent der ausländischen Niederlassungen aus. Der Schritt ins Ausland erfolgt hierbei im Schnitt vier Jahre nach der Gründung.

So internationalisieren sich diese jungen Unternehmen auch schneller als Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMUs) oder Unternehmen mit 250 bis 5.000 Angestellten (Entreprises de taille intermédiaire, ETI). Zwischen 2011 und 2016 hat die Zahl der ausländischen Startup-Niederlassungen jährlich im Schnitt um 37 Prozent zugenommen und mehr als die Hälfte der im Ausland niedergelassenen Startups hat mehr als zwei Filialen.

Christophe Descos, Direktor für Marktentwicklung bei der Banque Populaire, erklärt diese Entwicklung gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Challenges“ mit drei Faktoren: Erstens seien Startups häufig im Technologiesektor zu finden – insbesondere dort sei es zentral, qualifizierte Mitarbeiter anzuwerben sowie kontinuierlich zu wachsen und seinen Marktanteil zu vergrößern. Zweitens seien diese Gründer viel jünger und besser ausgebildet als andere, sie kennen das Ausland durch ihr Studium und sprechen Englisch. Drittens sei die Internationalisierung wichtig, um für Investoren attraktiv zu bleiben.

Bei 42 Prozent der Auslandsableger haben sich die Gründer für ein europäisches Land entschieden, vor allem für Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die letzten beiden Länder haben seit 2015 verstärkt an Anziehungskraft gewonnen. Vor allem Barcelona sei zunehmend attraktiv, wird Descos zitiert. In Spanien nehme das Wirtschaftswachstum gerade wieder zu, Mieten und Löhne seien bezahlbar und die kulturelle Nähe erleichtere Unternehmen den Start. 26 Prozent der Gründerinnen und Gründer gehen in die USA. Neben Brasilien sind zudem auch Singapur, Hong-Kong oder China unter den Zielländern vertreten, allerdings mit deutlichem geringerem Anteil. Asien hätte zwar großes Potential, der Zugang sei aber kompliziert, analysiert Descos dieses Ergebnis der Studie.

70 Prozent der ausländischen Niederlassungen konzentrieren sich in 15 Städten auf vier Kontinenten. London, New York, San Francisco, Madrid und Barcelona sowie Sao Paolo liegen vorn. Am international mobilsten sind die Bereiche Digitale Werbung und Marketing mit 33 Prozent der Niederlassungen. Aber auch Freizeit, Mode, Tourismus sowie Transportwesen, Smart Cities und Infrastruktur werden von der Studie als international orientiert erwähnt. Unternehmen aus Bereichen wie Internet of Things oder App-Entwicklung konzentrieren sich vor allem auf die USA während andere eher europäische Länder vorziehen (Foodtech, Fintech, Share Economy).

Laut Descos benötigen Unternehmen zwei Millionen Euro, um sich im europäischen Ausland niederzulassen, vier Millionen für einen Ableger in den USA. Hinzu kämen hohe Kosten für die Markterschließung.

Für diese erstmals durchgeführte Studie wurden 1.919 Unternehmen untersucht, die repräsentativ für das französische Startup-Ökosystem mit 9.400 Startups und Scale Ups stehen. Das Sample ist zu zwei Dritteln in der Île-de-France angesiedelt.

Quelle: Banque Populaire, Challenges.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Wirtschaft, Märkte

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