Europa verfügt bereits über das erstklassige Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, dass es auch in schwierigen Zeiten des Brexit zu sichern gilt. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von EU und ESA und unverzichtbar für einen effektiven Umwelt- und Klimaschutz. Die auf dem Gipfel vorgestellte ESA-Initiative zu einem Akzelerator „Space for Green Future“ zielt darauf ab, die vorhandenen und zukünftigen europäischen Daten und Kapazitäten miteinander zu verbinden, um u.a. Klimaveränderungen künftig noch genauer modellieren und vorhersagen zu können. Damit steht dieser Akzelerator auch im Zeichen des prioritären Kommissionvorhabens des Europäischen Grünen Deals, mit dem Ziel, Europa bis 2050 als ersten Kontinent überhaupt klimaneutral zu machen.
Eine von EU-Binnenmarktkommissar Breton vorgeschlagene Initiative zur weltraumgestützten sicheren Kommunikation soll einen Beitrag zur digitalen Transformation leisten. Die europäische Industrie verfügt nicht zuletzt aufgrund von ESA-Entwicklungen über eine wettbewerbsfähige und hoch innovative Satellitenkommunikationsindustrie. Zugleich wird der europäische kommerzielle Satellitenkommunikationsmarkt durch die neuartigen privaten Satellitenkonstellationen aus Übersee herausgefordert.
Die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Anna Christmann, hatte die Leitung der deutschen Delegation auf dem Weltraumgipfel inne und unterstützte den Anstoß zur Positionsbestimmung der Zukunft der europäischen Raumfahrt:
"Europas Expertise ist entscheidend, um durch internationale Zusammenarbeit anspruchsvolle Missionen zu ermöglichen. Gerade in diesen Zeiten ist Raumfahrt auch Symbol für die friedliche internationale Kooperation weit über Bündnisgrenzen hinaus."
Neben den Herausforderungen auf der Erde beschäftigte sich der Weltraumgipfel auch mit den Perspektiven der Erforschung des Weltraums. Der Mond als Forschungsgegenstand gewinnt zunehmend an Attraktivität, u.a. als Ziel für die astronautische Raumfahrt. Außerdem bereichert eine Vielzahl von Start-ups und privat ausgerichteter Initiativen den Kreis der Akteure in der Exploration.
Zum Nachlesen
- BMWK (16.02.22): Für eine starke europäische Raumfahrt – EU- und ESA- Mitgliedstaaten planen auf „European Space Summit“ in Toulouse die Zukunft Europas im All
- Rat der Europäischen Union (16.02.22): Schlussfolgerungen des informellen Treffens der europäischen Ministerinnen und Minister für Raumfahrt
- ESA (16.02.22): Decisions from the 2022 Space Summit