Die Entscheidung der britischen Wähler, die EU zu verlassen, zieht auch Konsequenzen in den Bereichen Bildung und Forschung nach sich. Eine erste Erklärung zur künftigen Entwicklung der internationalen Vernetzung gab nun der für Hochschulen und Wissenschaft zuständige Staatsminister Jo Johnson ab.
Er wies daraufhin, dass Großbritannien bis zum Abschluss der Austrittsverhandlungen weiterhin EU-Mitgliedsstaat bleibe und es somit trotz des Referendums keine sofortigen Auswirkungen für die Studierenden und das wissenschaftliche Personal im In- und Ausland gebe. Die Entscheidungen zur weiteren Zusammenarbeit in Bildung und Forschung mit der EU könnten erst im Rahmen der Austrittsgespräche verhandelt werden.
Entsprechend seien die britischen Finanzierungsprogramme für Studenten aus dem EU-Ausland für dieses und das kommende Jahr weiterhin zugänglich. Gleiches gelte auch für britische Studierende, die im Rahmen von Erasmus+ in der EU studieren oder sich in der laufenden Bewerbungsphase um ein Stipendium bemüht haben. Auch Bewerber für das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 ermunterte er, sich weiterhin für Fördergelder zu bewerben. Er sicherte zudem zu, dass die britische Regierung dafür Sorge tragen werde, dass Großbritannien auch weiterhin eine wichtige Rolle in der internationalen und europäischen Forschung spielen werde.
Zum Nachlesen
- Erklärung des Staatsminister für Universitäten und Wissenschaft Jo Johnson (28.06.2016): "Statement on higher education and research following the EU Referendum"
- Artikel von Science|Business zur britischen Beteiligung an Horizont 2020 nach dem BREXIT (28.06.2016): "UK Horizon 2020 contracts safe, insist Moedas and Cameron"
- Artikel von nature zur Reaktion britischer Wissenschaftler auf den Brexit (28.06.2016): UK scientists in limbo after Brexit shock