StartseiteThemenDigitaler WandelMilliarden-Förderung für Künstliche Intelligenz in der EU: Deutsche KI-Fabrik "HammerHAI" entsteht in Stuttgart

Milliarden-Förderung für Künstliche Intelligenz in der EU: Deutsche KI-Fabrik "HammerHAI" entsteht in Stuttgart

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC) hat europaweit sieben Konsortien für den Aufbau von sogenannten AI-Factories (KI-Fabriken) ausgewählt, die Innovationen in der Künstlichen Intelligenz (KI) in der EU vorantreiben sollen. Unter anderem entsteht mit "HammerHAI" eine solche Einrichtung am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS). Insgesamt stehen Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Förderung bereit.

Die Initiative der KI-Fabriken geht auf das "AI innovation package to support Artificial Intelligence startups and SMEs" der Europäischen Kommission zurück, das im Januar 2024 bekannt gegeben wurde. Das Ziel der Maßnahme liegt darin, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Startups bei der Entwicklung von vertrauenswürdigen großen und leistungsstarken KI-Modellen in Europa zu unterstützen und damit einen Beitrag zur technologischen Souveränität im Bereich KI zu leisten. Bei den Investitionen werden nationale und EU-Mittel kombiniert. Die Hälfte dieses Betrags wird von der EU über das Programm "Digitales Europa" für die KI-Infrastruktur und über "Horizont Europa" für die KI-Dienste finanziert. 

Die ausgewählten KI-Fabriken werden an führenden Forschungs- und Technologiezentren in ganz Europa angesiedelt sein:

  • Barcelona, Spanien: "BSC AIF" im Barcelona Supercomputing Centre
  • Bologna, Italien: "IT4LIA" im CINECA - Bologna Tecnopolo
  • Kajaani, Finnland: "LUMI AIF" am CSC
  • Bissen, Luxemburg: "Meluxina-AI" bei LuxProvide
  • Linköping, Schweden: "MIMER" an der Universität von Linköping
  • Stuttgart, Deutschland: "HammerHAI" an der Universität Stuttgart
  • Athen, Griechenland: "Pharos" bei GRNET

Weitere EU-Mitgliedstaaten haben ihr Interesse bekundet, sich entweder den neu ausgewählten KI-Fabriken anzuschließen oder neue KI-Fabriken zu gründen. Der nächste Stichtag für die Mitgliedstaaten zur Einreichung weiterer Vorschläge für KI-Fabriken ist der 1. Februar 2025.

HammerHAI

Die KI-Fabrik mit dem Namen "HammerHAI" (Hybrid and Advanced Machine Learning Platform for Manufacturing, Engineering, And Research @ HLRS) wird unter der Leitung des HLRS in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ), der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem gemeinnützigen HPC-Beratungsunternehmen SICOS BW umgesetzt.

Bundesforschungsminister Cem Özdemir erklärte:

"Die erfolgreiche Annahme der Bewerbung des Konsortiums unter Führung des Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart für eine der neuen KI-Fabriken ist ein riesiger Erfolg für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir benötigen mehr Rechenpower, um Barrieren für den Einsatz künstlicher Intelligenz abzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wissenschaft und Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Das neue Angebot wird für KI-Forscherinnen und -forscher, KMUs und Startups ganz neue Möglichkeiten eröffnen, fortgeschrittene KI-Modelle, KI-optimierte Produkte und Geschäftsprozesse zu entwickeln. Das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und ist als Standort der neuen KI-Fabrik hervorragend geeignet. Die Ergänzung der Expertise des HLRS durch die Beiträge seiner Partner wird die Fähigkeiten der AI Factory noch weiter erhöhen."

Die Partner bringen umfassende Expertise in den Bereichen High-Performance-Computing, Datensicherheit und KI-Optimierung ein. Das Projektbudget beträgt rund 85 Millionen Euro und wird gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanziert.

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Quelle: BMBF, Vertretung der EU-Kommission in Deutschland Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland EU Themen: Engineering und Produktion Förderung Information u. Kommunikation Infrastruktur Wirtschaft, Märkte

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