StartseiteThemenScience DiplomacyOne Ocean Summit: Internationaler Ozeangipfel stößt zahlreiche Initiativen zum Schutz und zur Erforschung der Meere an

One Ocean Summit: Internationaler Ozeangipfel stößt zahlreiche Initiativen zum Schutz und zur Erforschung der Meere an

Berichterstattung weltweit

Vom 9. bis zum 11. Februar 2022 veranstaltete die Französische EU-Ratspräsidentschaft in Brest den One Ocean Summit, der Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt zusammenbrachte, um über Maßnahmen zum Schutz der Ozeane zu diskutieren. Zum Abschluss des Gipfels wurde eine Reihe von Initiativen bekanntgegeben, die auch Bildung und Forschung in den Blick nehmen. Unter anderem gab die EU die Entwicklung eines digitalen Zwillings der Weltmeere bekannt.

Eines der Hauptaugenmerke der Konferenz lag darauf, der zunehmenden Verschmutzung und Überfischung der Weltmeere zu begegnen. Unter anderem riefen die Europäische Kommission und ihre 27 Mitgliedstaaten dazu gemeinsam mit 16 weiteren Staaten eine Koalition der hohen Ambitionen für biologische Vielfalt in Gebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewalt (BBNJ) ins Leben. Diese verfolgt das Ziel, bis Ende dieses Jahres eine verbindliche Einigung zum Schutz der Meeresgebiete außerhalb nationaler Hoheitsgewalt zu erzielen, die 95 Prozent der Ozeane ausmachen.

EU Präsidentin von der Leyen gab zudem während des Gipfeltreffens die Entwicklung der digitalen europäischen Plattform "Digital Twin Ocean" im Rahmen der EU-Mission "Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer bis 2030" bekannt. Ein umfangreiches Projekt, das es Forschenden ermöglicht, die Weltmeere digital zu simulieren und einen offenen und uneingeschränkten Zugang zu Meeresdaten gewährleistet, Wissenslücken schließt und die Integration bestehender Prognose- und Modellierungsanwendungen auf EU-Ebene vorantreibt. In diesem Zusammenhang unterzeichneten Frankreich, Italien, Norwegen, Portugal, Spanien und das Vereinigte Königreich die Erklärung von Brest, die vorsieht die gemeinnützige Organisationen Mercator Ocean International in eine zwischenstaatliche Einrichtung umzuwandeln, die den Aufbau des digitalen Ozeans umsetzt.

Die UNESCO gab im Rahmen des Gipfels das Ziel aus, gemeinsam mit ihren Mitgliedstaaten und dem Privatsektor bis 2030 mindestens 80 Prozent des Meeresbodens kartieren zu wollen; aktuell sind nur etwa 20 Prozent kartographisch erfasst. Zudem will die UNESCO erreichen, dass bis zum Jahr 2025 die 193 Mitgliedstaaten "Ocean Education" in ihre Lehrpläne aufnehmen, um möglichst allen Menschen Wissen über die Meere und ihre Bedeutung im globalen Ökosystem zu vermitteln.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung schloss sich der bereits seit 2018 bestehenden Clean Ocean Initiative an, der unter anderem auch die deutsche Förderbank KfW angehört. Die Initiative kündigte an, ihr bisheriges Ziel, das vorsieht bis zum Jahr 2023 zwei Milliarden Euro in die Reduzierung von Plastikmüll in den Ozeanen zu investieren, auf vier Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 zu verdoppeln.

Weitere im Rahmen des Gipfels angestoßene Maßnahmen und geschlossene Vereinbarungen sehen die Erweiterung und Einrichtung nationaler Schutzzonen vor sowie den Schutz von Inselstaaten und Küstenstädten. In den kommenden Monaten werden im Rahmen weiterer internationaler Konferenzen und Treffen diese Bemühungen fortgesetzt. So gaben etwa die USA und Frankreich eine gemeinsame Erklärung ab, die Aufnahme von Verhandlungen über ein globales Abkommen zu Lebenszyklen und Kreislaufwirtschaft von Plastik im Zuge der bevorstehenden 5. UN-Umweltversammlung (UNEA) zu unterstützen.

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Quelle: Ocean & Climate Platform, Europäische Kommission, Mercator Ocean International, UNESCO, Clean Ocean Initiative Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich EU Global Themen: Geowissenschaften Information u. Kommunikation Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

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