Beim EU-LAK-Wirtschaftsforum im Rahmen des Gipfeltreffens EU-CELAC (Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten) stellte die EU eine neue Investitionsagenda für Lateinamerika und die Karibik im Rahmen ihrer weltweiten Global-Gateway-Initiative vor. Diese soll zu einem nachhaltigen Wachstum in Schlüsselbereichen wie Gesundheit, erneuerbare Energie, digitale Anbindung, kritische Rohstoffe sowie Forschung und Innovation in der Region beitragen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten stellen im Zuge des übergreifenden Ansatzes zur gemeinsamen europäischen Außen- und Entwicklungspolitik Team Europa bis 2027 über 45 Mrd. EUR zur Stärkung der Partnerschaft mit Lateinamerika und der Karibik (LAC) bereit. Im Kontext der Investitionsagenda stehen auch die bilateralen Vereinbarungen mit Argentinien, Chile und Uruguay.
Verstärkte Zusammenarbeit mit Argentinien
Die EU und Argentinien werden zusammenarbeiten, um erneuerbare Energie und Energieeffizienz sowie die Nutzung von Wasserstoff und seinen Derivaten in Anwendungen wie industriellen Prozessen, Verkehr und Energiespeicherung zu entwickeln und zu fördern. Die Zusammenarbeit im Bereich erneuerbare Energie ist Teil der Global-Gateway-Investitionsagenda.
Vereinbarung mit Chile über kritische Rohstoffe
Die Partnerschaft mit Chile zielt, ebenfalls im Einklang mit der Global-Gateway-Strategie und dem EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen, darauf ab, die Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Rohstoff-Wertschöpfungsketten zu vertiefen, auf die beide Partner für den Übergang zu sauberer Energie und den digitalen Wandel angewiesen sind. Die Partnerschaft konzentriert sich unter anderem auf Kooperationen in Forschung und Innovation entlang der Rohstoff-Wertschöpfungsketten. Ziel ist es, zur Verbesserung des Kenntnisstands über Bodenschätze und zur Minimierung des ökologischen und klimatischen Fußabdrucks beizutragen. In einem nächsten Schritt haben sich die EU und Chile verpflichtet, nach der Unterzeichnung der Vereinbarung einen operativen Fahrplan auszuarbeiten.
EU und Uruguay gehen Energiewende gemeinsam an
Die Vereinbarung zwischen Uruguay und der EU ebnet den Weg für künftige Aktivitäten im Rahmen der Global-Gateway-Strategie. Zu den potenziellen Bereichen der Zusammenarbeit gehören Energieeffizienz, erneuerbare Energie sowie grüner Wasserstoff und seine Derivate. Insbesondere wird die Zusammenarbeit in Forschungs- und Regulierungsfragen angestrebt.
Eine neue digitale Allianz
Die Europäische Union und Argentinien, die Bahamas, Barbados, Brasilien, Chile, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Jamaika, Kolumbien, Mexiko, Panama, Paraguay, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago sowie Uruguay haben sich zudem auf die Gründung einer „Digitalen Allianz EU-Lateinamerika/Karibik“ geeinigt. Diese bietet einen informellen, wertebasierten Rahmen für Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung. Die Allianz steht allen LAC-Staaten sowie den EU-Mitgliedstaaten offen, die sich über ihre jeweiligen Regierungen und Agenturen im Bereich der digitalen Agenda beteiligen können. Die EU beteiligt sich als Team Europa mit den Mitgliedstaaten und ihren Entwicklungsagenturen, den europäischen Finanzinstitutionen und der LAC-Abteilung des Digital4Development Hub.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (17.07.2023): Kommission stellt Global-Gateway-Investitionsagenda mit Lateinamerika und der Karibik vor
- Europäische Kommission (17.07.2023): Gipfeltreffen EU-CELAC: EU und Argentinien intensivieren ihre Zusammenarbeit bei Energiewende und Energieversorgungssicherheit
- Europäische Kommission (17.07.2023): Gipfeltreffen EU-CELAC: EU und Uruguay verstärken ihre Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energie, Energieeffizienz und erneuerbarer Wasserstoff
- Europäische Kommission (17.07.2023): Global Gateway: EU und Chile intensivieren Zusammenarbeit bei nachhaltigen Lieferketten für kritische Rohstoffe
- Europäische Kommission (17.07.2023): EU-Latin America and Caribbean: Joint Declaration on a Digital Alliance
- Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland (19.07.2023): Von der Leyen nach EU-CELAC-Gipfel: „Gleichgesinnte Freunde müssen zusammenstehen“