Acht deutsche Forschungsnetzwerke der Kampagne „Shaping the Future – Building the City of Tomorrow“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) tauschen während des Internationalen Forums für nachhaltige Stadtentwicklung in Shanghai mit hochrangigen chinesischen Städtebau-Experten aus Politik, Forschung und Wissenschaft Erfahrungen zu Strategien und Technologien für die nachhaltige Entwicklung rasant wachsender Städte aus.
Mit großem Interesse werden die Ergebnisse der vom BMBF seit 2017 im Rahmen der aktuellen Kampagne geförderten internationalen Forschungs- und Entwicklungskooperationen der deutschen Netzwerke erwartet. Sie zielen darauf ab, Städte weltweit lebenswerter zu gestalten, nachhaltig und effizient zu entwickeln und damit auch sauberer und gesünder zu machen.
Schadstoffarme Energiespeicherlösungen, digitale Tools für umweltgerechtes Verkehrsmanagement und integrierte Planung
Im Fokus stehen Energiespeicherlösungen wie die schadstoffarmen Redox-Flow-Batterien des Netzwerks USCC (Universität Jena), die China helfen könnten, seine ambitionierten Ziele beim Ausbau erneuerbarer Energien umweltfreundlich, sicher und kostengünstig zu erreichen.
Für Aufsehen sorgten im Vorfeld auch die digitalen Tools für bessere urbane Mobilität sowie ein effektives und umweltgerechtes Verkehrsmanagement des Netzwerks GIP2CHINA (DLR), mit denen die chinesische Metropole Huainan und andere Städte ihre Verkehrs- und Umweltprobleme erfolgreich bewältigen konnten.
Als Königsweg für die nachhaltige Stadtentwicklung in China gelten grundsätzlich integrierte Planungskulturen, wie sie in Deutschland üblich, in China jedoch noch nicht stark entwickelt sind. Doch aktuelle internationale Pilotprojekte des Netzwerks GENIUS (Universität Stuttgart) zeigen bei der Planung nachhaltiger Schulgebäude in China: Umdenken in der heutigen Planungspraxis in China verspricht Nachhaltigkeit und hohe Gewinne. Investitionen in integrierte Planung garantieren größere Erfolge bei der nachhaltigen Stadtentwicklung als die rein technologische Aufrüstung.
Große Innovationsbereitschaft bei der nachhaltigen Stadtentwicklung in China
In China, dem bevölkerungsreichsten Land der Welt, gibt es etwa 100 Millionenstädte, die rasant wachsen. Die Herausforderungen bei der nachhaltigen Stadtentwicklung gelten als groß, doch bietet China ein erkennbar stärker werdendes kreatives Innovationsumfeld. Eine partnerschaftliche Forschungszusammenarbeit auf Augenhöhe beflügelt den beidseitigen Erfahrungsaustausch und kann auch die deutsche Wettbewerbsfähigkeit in verschiedenen Technologiebereichen im Smart-City-Kontext stärken.
Wichtige Impulse versprechen sich die deutschen Wissenschaftler daher auch von den mehrtägigen Fachexkursionen im Anschluss an das internationale Forum. Es sind unter anderem Standortbesuche bei Shanghai International Auto City und dem China-Singapore Suzhou Industrial Park geplant.
Letzte Etappe der Kampagne „Shaping the Future – Building the City of Tomorrow“
Das in Zusammenarbeit mit der Tongji Universität durchgeführte Internationale Forum für nachhaltige Stadtentwicklung und die mehrtägigen Fachexkursionen in China stellen die letzte Etappe und einen weiteren Höhepunkt der aktuellen internationalen Forschungsmarketingkampagne „Shaping the Future – Building the City of Tomorrow“ des BMBF dar. Die Kampagne hat zehn exzellenten Forschungsnetzwerken eine Plattform geboten, ihre innovativen Projekte für nachhaltige Stadtentwicklung in China, aber auch Indien, Kolumbien, Vietnam und den USA zu präsentieren und sich weltweit mit starken Partnern zu vernetzen.
Die nächste internationale Kampagne wird sich ab 2019 der „Zukunft der Arbeit“ widmen und lädt innovative Forschungsnetzwerke ein, sich und ihre Innovationen in drei ausgewählten Zielländern zu präsentieren.