Die neuen GRK werden ab Frühjahr 2023 zunächst fünf Jahre mit insgesamt rund 69 Millionen EUR gefördert. Darin enthalten ist eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten. Unter den neuen Verbünden sind zwei Internationale Graduiertenkollegs (IGK) mit Partnern in Australien.
Geförderte internationale Graduiertenkollegs
- IGK „Optische Anregungen in organischen und anorganischen Halbleitern: Verstehen und Kontrollieren durch externe Stimuli“ (Universität Bayreuth, Sprecherin: Professorin Dr. Anna Köhler; Kooperationspartner: Monash University und University of Melbourne, Australien): Das IGK untersucht wie die Funktion eines Halbleiters verändert werden kann Dabei verfolgt es einen von der Natur inspirierten Ansatz: Dort werden unterschiedliche Funktionen in lichtaktiven Systemen erreicht, indem die lokale Umgebung des Halbleiters angepasst wird. Ziel ist es somit, durch externe Reize die Funktionalität des Halbleiters zu definieren, ohne seine chemische Zusammensetzung zu verändern. Als externe Reize werden Licht, lokale elektromagnetische Felder und Selbstorganisationsprozesse verwendet.
- IGK „Beschleunigung des Zuchtfortschrittes“ (Universität Gießen, Sprecher: Professor Dr. Rod Snowdon; Kooperationspartner: University of Queensland, Australien): Wie passen sich Nutzpflanzen an sich verändernde Umweltbedingungen an? Und wie lässt sich mit den so gewonnenen Erkenntnissen der Zuchtfortschritt der Pflanzen beschleunigen? Diese Fragen wollen Forscherinnen und Forscher aus Gießen und dem australischen Queensland gemeinsam beantworten. Mit neuartigen Methoden, Datensätzen und integrativen Analyseansätzen zur daten- und biotechnologieorientierten Verbesserung des Zuchtfortschritts wollen sie vor allem weniger intensiv beforschte Nutzpflanzen in den Blick nehmen: Die Ackerbohne sowie Sorghum dienen zunächst als Beispielpflanzen.
Zusätzlich zu den Neueinrichtungen stimmte der Bewilligungsausschuss für die Verlängerung von zehn GRK für jeweils eine weitere Förderperiode. Zwei der verlängerten GRK haben eine internationale Ausrichtung:
- IGK „Moderne Inverse Probleme: Von Geometrie über Daten hin zu Modellen und Anwendungen“ (RWTH Aachen, Sprecher: Professor Dr. Marek Behr; Kooperationspartner: The University of Texas at Austin, USA)
- IGK „Anpassung von Mais-basierten landwirtschaftlichen Produktionssystemen zu Nahrungsmittel-, Futter- und Biomasseerzeugung an begrenzte Phosphatvorräte“ (Universität Hohenheim, Sprecher: Professor Dr. Torsten Müller; Kooperationspartner China Agricultural University, Beijing)
Aktuell fördert die DFG insgesamt 220 GRK, darunter 27 IGK.
Zum Nachlesen
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (07.11.2022): DFG fördert elf neue Graduiertenkollegs
- Universität Bayreuth (10.11.2022): Natur als Vorbild in der Halbleiterforschung: DFG fördert Internationales Graduiertenkolleg an der Universität Bayreuth
- Universität Gießen (10.11.2022): Klimawandel im Blick: Nutzpflanzen an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen