StartseiteLänderAsienIndonesienUniversität des Saarlandes baut Diagnostiklabore in Afrika und Indonesien auf

Universität des Saarlandes baut Diagnostiklabore in Afrika und Indonesien auf

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Kampf gegen übertragbare Krankheiten und Antibiotikaresistenzen baut ein Team der Universität des Saarlandes mit Klinik-Partnern in Afrika und Indonesien Diagnostiklabore auf. Ziel ist es, Krankheitserreger schnell und zuverlässig zu bestimmen, um Infektionen richtig behandeln und so Epidemien ausbremsen zu können. Die Projekte, bei denen alle Beteiligten durch Wissensaustausch profitieren, werden gefördert im Rahmen des Programms "Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit" der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Bereits seit einigen Jahren but die Universität des Saarlandese in betroffenen Ländern mithilfe von Klinikpartnerschaften und Kooperationen Diagnostiklabore auf. Sie schulen die dortigen Ärztinnen und Ärzte sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin, Erregern wie Bakterien, Viren oder auch Würmern schnell auf die Spur zu kommen. Im westafrikanischen Guinea-Bissau, in Lesotho, in Indonesien und auch auf Madagaskar arbeiten inzwischen so entstandene mikrobiologische Diagnostiklabore.

Das Diagnostiklabor an der einzigen Universitätsklinik von Guinea-Bissau hat vor inzwischen zwei Jahren seine Arbeit aufgenommen. Gemeinsam wurde die Idee einer Klinikpartnerschaft zum Aufbau des Labors für Routine-Infektionsdiagnostik entwickelt. In Indonesien engagiert sich das Team des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene seit 2019 für eine verbesserte Diagnostik speziell auch gegen Parasiten-, insbesondere Wurminfektionen, die auf den dortigen Inseln weit verbreitet sind. Mit der Universität Gadjah Mada in Yogyakarta arbeiten die Homburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, in den Partnerlaboratorien auf fünf indonesischen Inseln neue Diagnostiktechniken einzuführen. In Madagaskar wiederum geht es neben sonstigen Erregern vor allem um die Verbesserung der Diagnostik und Vorbeugung von Tuberkulose und auch um Wurminfektionen in ländlichen Regionen. Auch regelmäßige Diagnostik-Onlinetrainings finden statt, wie mit Teams im afrikanischen Lesotho, das eine der höchsten HIV-Raten der Welt verzeichnet. 

Nachdem inzwischen eine ganze Reihe an Diagnostiklaboren erfolgreich laufen, arbeiten die Homburger Infektionsmediziner nun daran, die Teams aus den verschiedenen Ländern auch untereinander zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu vernetzen. So besuchten sie vor wenigen Monaten gemeinsam mit Partnern aus Indonesien, Lesotho und Guinea-Bissau die Europäische Konferenz für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit im niederländischen Utrecht und organisierten zuvor ein Netzwerk-Treffen am Campus Homburg.

Das globale „Förderprogramm Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit fördert mehrere Diagnostiklabor-Projekte des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Dieses Förderprogramm wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung initiiert. Es ist eingebettet in die Agenda der Ziele für Nachhaltigkeit der Vereinten Nationen.

Zum Nachlesen

Quelle: Universität des Saarlandes via idw Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Guinea-Bissau Lesotho Madagaskar Indonesien Themen: Berufs- und Weiterbildung Infrastruktur Lebenswissenschaften

Weitere Informationen

Projektträger