Die OECD-Volkswirtschaften haben ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) im Jahr 2020 trotz des starken Rückgangs der Wirtschaftstätigkeit infolge der COVID-19-Pandemie weiter erhöht: Die FuE-Ausgaben im OECD-Raum stiegen real um 1,8 Prozent. Dies sei zwar eine deutliche Verlangsamung im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die FuE-Ausgaben jährlich um ca. 5 Prozent stiegen, aber das erste Mal, so die Analyse der OECD, dass eine globale Rezession nicht zu einem Rückgang der FuE-Ausgaben geführt habe. Dies zeige, dass Investitionen in FuE ein wesentlicher Bestandteil der Reaktion auf die COVID-19-Pandemiekrise waren.
Das Wachstum der FuE-Ausgaben im OECD-Raum im Jahr 2020 wurde in erster Linie durch die Vereinigten Staaten mit einer Steigerung von 5 Prozent angetrieben; die Gruppe der EU-27-Länder verzeichnete hingegen einen leichten Rückgang. Chinas gemeldete FuE-Ausgaben stiegen um 9 Prozent. Die staatlichen FuE-Auwendungen verzeichneten im Jahr 2020 für den gesamten OECD-Raum sogar ein reales Wachstum von 15 Prozent, das sich pandemiebedingt weitgehend auf das Gesundheitswesen konzentrierte.
Offizielle Statistiken zu den FuE-Ausgaben zum Jahr 2021 werden für die meisten Länder erst im ersten Quartal 2023 verfügbar sein, jedoch gibt die OECD bereits einen auf Schätzungen basierenden, vorläufigen Ausblick. Diesem zu Folge haben die staatlichen FuE-Budgets nach dem starken Anstieg von 2020 im Jahr 2021 eine deutliche Korrektur erfahren. Im Vergleich zum Vorjahr sanken diese um schätzungsweise 4,4 Prozent.
Die Main Science and Technology Indicators (MSTI) werden seitens der OECD halbjährlich aktualisiert und als Publikation veröffentlicht. Als Bestandteil der Länderseiten stellt Kooperation international eine aktualisierte Auswahl dieser Indikatoren – derzeit für 24 OECD Mitgliedsstaaten und assoziierte Länder – in übersichtlichen Tabellen zur Verfügung. Die nächste Aktualisierung ist im September 2022 vorgesehen.