StartseiteLänderAmerikaUSAUS-Klimaschutzpaket "Inflation Reduction Act": Milliarden Investitionen im Kampf gegen die Erderwärmung und zur Förderung von Forschung und Entwicklung

US-Klimaschutzpaket "Inflation Reduction Act": Milliarden Investitionen im Kampf gegen die Erderwärmung und zur Förderung von Forschung und Entwicklung

Berichterstattung weltweit

Am 16. August setzte US-Präsident Biden den sogenannten "Inflation Reduction Act" in Kraft, der in der vergangenen Woche nach über einem Jahr Verhandlungen vom US-Kongress verabschiedet wurde. Das Gesetz enthält unter anderem die größte Investition in Maßnahmen gegen die Erderwärmung in der US-Geschichte; davon fließen mehrere Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung (FuE).

Der Inflation Reduction Act (auch Climate Bill) verbindet Neuerungen im Steuerrecht mit Milliardeninvestitionen in den Sozialbereich und vor allem in den Klimaschutz. Insgesamt stehen über 370 Milliarden US-Dollar (USD) zur Umsetzung von Maßnahmen gegen die Erderwärmung für die kommenden zehn Jahre bereit. Ein Ziel ist es, die CO2-Emissionen des Landes bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken.

Der Großteil der hierfür zugesicherten Mittel fließt in Form von Darlehen, öffentlicher Beschaffung und Steuererleichterungen in den Ausbau der Produktion und die Anwendung sauberer Technologien. So werden 5,8 Milliarden USD für ein Programm des neuen Office of Clean Energy Demonstrations des US-Energieministeriums DOE bereitgestellt, das Projekte zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Industrieanlagen unterstützt. Mit den angestrebten Investitionen wird auch FuE im Bereich sauberer Technologien fördert. Das Magazin MIT Technology Review beziffert die im Gesetz für FuE-Vorhaben veranschlagten Mittel auf 27 Milliarden USD. Hinzu kommen weitere Mittel für die direkte Förderung von Forschung an nationalen Laboratorien (National Laboratories).  

Die meisten hierfür vorgesehenen Mittel entfallen auf das DOE, das für die kommenden fünf Jahre rund 1,5 Milliarden USD erhält, um Forschungsvorhaben in folgenden Bereichen zu fördern: Hochenergiephysik (304 Mio. USD), Kernphysik (217 Mio. USD), Grundlagenforschung im Energiebereich (295 Mio. USD) und Hochleistungsrechnen (164 Mio. USD) sowie für das Isotopenprogramm (158 Mio. USD). Ein Teil dieser Mittel wird voraussichtlich auch in die Beteiligung der USA an internationalen Forschungsinfrastrukturen, wie den Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am CERN und den Forschungsfusionsreaktor ITER, fließen.  

Zudem erhält das DOE 583 Millionen USD für Investitionen in Laborinfrastruktur. Diese umfassen 133 Millionen USD für allgemeine Infrastrukturprojekte der National Laboratories des DOE Office of Science. Außerdem werden 450 Millionen USD für Infrastruktur- und allgemeine Bauprojekte bereitgestellt, die sich gleichmäßig auf die DOE-Büros für Kernenergie, fossile Energie und Kohlenstoffmanagement sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energien verteilen.

Das US-Verkehrsministerium erhält 245 Millionen USD zur Förderung von Projekten zur Herstellung von nachhaltigem Flugbenzin und 47 Millionen USD für Projekte im Zusammenhang mit emissionsarmer Luftfahrttechnologie.

Darüber hinaus werden umfangreiche Mittel für die Klima- und Wetterforschung sowie -vorhersage der National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA bereitgestellt. In den kommenden vier Jahren stehen 190 Millionen USD für Hochleistungscomputer und Datenmanagement, 150 Millionen USD für Forschung, Beobachtungssysteme, Modellierung, Vorhersage und Informationsverbreitung im Zusammenhang mit Wetter, Küsten, Ozeanen und Klima, 100 Millionen USD für die Anschaffung von Flugzeugen zur Erforschung von Wirbelstürmen und 50 Millionen USD für die Vergabe von Fördermitteln für die Klimaforschung zur Verfügung.

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Quelle: AIP, Science, MIT Technology Review Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Energie Förderung Infrastruktur Physik. u. chem. Techn. Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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